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Die wichtigsten Wasserwerte im Süßwasseraquarium

Was müssen Sie beachten?
Hier finden Sie eine Auslistung der wichtigsten Wasserwerte für Ihr Süßwasseraquarium.
Eine Übersicht unserer Tests finden Sie hier.

  • NH₃ Ammoniak / NH₄ Ammonium

    Entsteht beim Abbau von organischen Stoffen wie Fischkot, Pflanzen- und Futterresten in Form von Stickstoffen. Bei funktionierender Biologie werden NH₃ und NH₄ in Nitrit und dieses wiederum in Nitrat umgewandelt. Ammoniak und Ammonium sorgen bei den Fischen für Atemnot und Schädigung der Kiemen. Meist ersticken die Fische aber an Nitrit, da dieses häufiger vorkommt. Tödlich ist eine Dosis von ca. 0,2 mg/l Ammonium bzw. Ammoniak.
    Gefährlich ist Ammonium und Ammoniak vor allem, wenn es im Bodengrund eingeschlossen ist. Wird der Kies nicht regelmäßig abgesaugt oder durch eine Bodenheizung durchflutet, so entstehen dort Fäulnisgase. Wird der Druck im Kies zu hoch, steigen die Blasen auf und innerhalb weniger Minuten können alle Fische sterben. Davor und danach sind NH₃ und NH₄ nicht messbar.

  • NO₂ Nitrit

    Entsteht durch den Abbau von Ammonium und Ammoniak im Aquarium. Nitrit verhindert den Sauerstofftransport über die Blutbahn – die Fische ersticken. Es sollte kein NO₂ im Wasser messbar sein. Sollte es doch messbar sein, funktioniert die Biologie im Aquarium nicht, die giftige Stoffe wie Ammonium, Ammoniak und Nitrit ins weniger gefährliche Nitrat NO₃ umwandelt.
    Anzeichen für Nitrit im Aquarium sind Fische, die an der Oberfläche hängen und schnell atmen. Manchmal auch Rotfärbung der Adern, Kiemen und Flossen.

    Gründe für Nitrit können sein:
    In der Einlaufphase des Aquariums: Es ist normal, dass um den 10 Tag ein Nitritstoß kommt. Dieser baut sich dann langsam ab. Daher dürfen erst nach 14 Tage Fische besetzt werden und das Nitrit muss danach regelmäßig kontrolliert werden. Bei zu großem Wasserwechsel: Es dürfen maximal 1/3 des Wassers getauscht werden. Besser ist nur ¼. Dies jedoch regelmäßig alle 2 Wochen.
    Wenn die Filterschwämme im Leitungswasser ausgewaschen werden. Bitte alles an Filtermaterial immer im Altwasser (Aquariumwasser) auswaschen!
    Bei Duftkerzen, ätherischen Ölen, neuen Möbeln, starken Putzmitteln und allem anderen, das stark riecht.
    Bei Überfütterung: einmal am Tag genügt. Das Futter sollte innerhalb von ca. 1 Minute gefressen werden und es soll nicht „schneien“ im Aquarium.

    Kommen Sie mit einer Wasserprobe zu uns. Wir bestimmen den Nitritgehalt im Wasser und suchen die beste Lösung! (Wasserwechsel, Bakterienzufuhr, Nitritabbaumittel,…)

  • NO₃ Nitrat

    NO₃ Nitrat – Ist die letzte Stufe des Abbaus von Ammonium und Ammoniak und die ungefährlichste Form. Ein zu hoher Nitratwert ist meist nicht sofort tödlich, kann bei den Tieren jedoch für Schäden der inneren Organe sorgen.
    Beim tropischen Süßwasseraquarium sollte der Nitrat-Wert 50 mg/l nicht überschreiten. Bei sehr stark besetzten Aquarien, wie Barschbecken, ist dies nur sehr schwer möglich, hier können auch 100 mg/l toleriert werden. Gefährlich wird es bei Werten über 200 mg/l.
    Hohe Nitrat-Werte können auch zu vermehrtem Algenwachstum führen.

    Gründe für Nitrat:
    Zu wenig Wasserwechsel. Dieser ist alle 2 Wochen zu empfehlen und sollte ca. ¼ der Wassermenge des Aquariums betragen. Bei sehr schwach besetzten Becken reichen oft auch 15 %.
    Zu viel Futter. Fütterung einmal täglich, die Fischen sollten alles innerhalb von ca. 1 Minute auffressen. Es darf nicht im Aquarium nicht „schneien“. Nichts außer die Futtertablette und eventuell etwas Granulat sollten am Boden landen.
    Zu viele Fische. Ein zu hoher Fischbesatz macht es oft unmöglich genug Wasser zu wechseln, ohne die Biologie zu schwächen.
    Bei langer Trockenheit ist der Nitrat-Wert vor allem in Brunnen meist erhöht. In landwirtschaftlich stark genutzen Gebieten kann es durch Überdüngung zu hohem Nitratgehalt im Leitungswasser kommen.


    Lösung:
    Kommen Sie mit einer Wasserprobe zu uns. Wir bestimmen gerne Ihren Nitratgehalt.
    Wasserwechsel: Zweimal wöchtentlich ca. ¼ Wasser wechseln, bis der Nitrat-Wert im normalen Bereich ist. Filter in dieser Zeit nicht reinigen, damit die Biologie erhalten bleibt.
    Weniger Füttern
    Bei geringen Nitratwerten können Filtergranulate oder andere Nitratabbaumittel verwendet werden. Diese ersetzen jedoch nicht den Wasserwechsel!

  • PH-Wert

    PH-Wert – Ist der Säuregrad im Wasser. Ein PH-Wert von 7 ist neutral, höher 7 sind die Flüssigkeiten Basen, niedriger 7 Säuren. Ein zu hoher PH-Wert verhindert das Pflanzenwachstum, sorgt für Algen und kürzt die Lebenserwartung der Fische. Ein zu niedriger PH-Wert kann alle Fische töten, da es sich dann um eine Säure handelt.
    Im tropischen Süßwasseraquarium wird ein PH-Wert von von 6,5 bis 7 angestrebt. Bei Barschbecken und Goldfischen ist ein höherer Ph-Wert erwünscht, am besten größer 7,8. Wird dieser unterschritten fangen die Barsche meist an Steinen zu wetzen an.
    Wir haben viele verschiedene Lampen und Leuchtmittel von den folgenden Anbietern lagernd:

    PH-Wert senken:
    Bei einer hohen Karbonathärte und bei kleineren Becken mit Eichenrindenextrakt.
    Bei Aquarien mit einer niedrigen Karbonathärte mithilfe einer CO2-Anlage.
    Es dürfen keine kalkhaltigen Steine im Aquarium sein und es darf keine Luft zugeführt werden (nur eine leichte Oberflächenbewegung), ansonsten kann der PH-Wert nicht gesenkt werden!

    PH-Wert erhöhen
    Mit einer Luftpumpe oder einem Diffusor Luft ins Aquarium blasen.
    Kalksteine ins Becken geben. (Nicht im tropischen Süßwasser!)
    Die Karbonathärte im Aquarium erhöhen (mittels Natron).

  • KH Karbonathärte

    Das Maß für Säureverbindungsvermögen im Aquarium. Stabilisiert den PH-Wert und den CO2-Gehalt im Wasser. Die Karbonathärte ist ein Teil der Gesamthärte.
    Im tropischen Süßwasseraquarium ist ein KH-Wert zwischen 3 und 6 optimal. Bei Barschbecken und Goldfischen sollte er mindestens 11 betragen.
    Bei zu niedriger Karbonathärte kann es zu einem PH-Sturz im Aquarium kommen, das Wasser wird zu einer Säure. Dabei sterben die meisten Tiere.
    Bei zu hoher Karbonathärte lässt sich sich der PH-Wert nicht gut senken.

    KH-Wert senken:
    Mischen des Leitungswassers mit Osmosewasser, destilliertem Wasser oder sauberem Regenwasser. (z.B. Leitungswasser 12 KH, Mischverhältnis 1:1 mit Osmosewasser = 6 KH)
    Eichenrindenextrakt bindet die Karbonathärte. Diese ist danach nicht mehr messbar, befindet sich aber noch im Wasser.

    KH-Wert erhöhen:
    Mit Karbonathärtepulver, welches dem Wasser beigemischt wird.
    Bei geringem Erhöhungsbedarf können schon ein paar Kalksteine helfen. Diese sollten jedoch nie ins tropische Süßwasseraquarium gegeben werden.

  • GH Gesamthärte

    Härtegrad des Wassers. In der Gesamthärte ist die Karbonathärte vorhanden. Normalerweise ist es nicht notwendig die Gesamthärte zu messen, für die Aquaristik ist der KH-Wert relevanter. Stimmt der KH-Wert, so passt auch die Gesamthärte.

  • PO₄ Phosphat

    PO₄ Phosphat – Entsteht beim Abbau von Organischen Stoffen als Abfallprodukt. Ist nicht schädlich für die Fische, kann jedoch das Pflanzenwachstum eindämmen. Geringe Werte im Aquarium sind normal und nicht bedenklich. Bei zu hohen Werten kommt es vermehrt zu Algenwachstum, diese Algen sind meist schwarze Büschel (Pinselalgen) oder grüne lange Fäden. Algenmittel helfen oft nur kurz oder gar nicht, da der Nährstoff der Algen im Wasser bleibt.
    Phosphat entsteht meist über einen längeren Zeitraum und fast jedes Aquarium, das länger in Betrieb ist, hat Phosphate im Wasser. In manchen Altbauwohnungen wird PO4 auch als Rohrleitungsschutz verwendet oder der Wert ist bei Brunnen erhöht, wenn es lange trocken war, so gelangt es durch das Leitungswasser ins Aquarium.
    Sollten Sie Algenprobleme haben, kommen Sie mit einer Wasserprobe zu uns. Wir bestimmen gerne Ihren Phosphatgehalt im Aquarium.

    Phosphat entfernen:
    Regelmäßiger Wasserwechsel verlangsamt die Phosphatbildung.
    Filtermaterial zu Phosphatentfernung
    Flüssige Phosphatentferner.
    Das PO₄ speichert sich in Steinen und Wurzeln, daher muss oft lange Zeit mit diesen Mitteln gearbeitet werden, bis es zu einer Besserung kommt, da sich das abgelagerte Phosphat immer wieder aus dem Gestein löst.

  • SiO₂ Silicat

    Silicate sind Mineralien, die sich aus Gestein lösen und kommen durch das Leitungswasser ins Aquarium. Sie sind sehr wichtig für den Knochenaufbau.
    Silicat wird auch als Kieselsäure bezeichnet und ist der Nährstoff von Kieselalgen. Dies sind braune Beläge auf Steinen und Pflanzen.
    Bei Algenproblemen kommen Sie bitte mit einer Wasserprobe zu uns, wir bestimmen Ihren Silicatgehalt im Aquarium. Auch bei neuen Aquarien messen wir gerne die Werte Ihres Leitungswasser, um Ihnen Ärger mit Algen zu ersparen.

    SiO₂ entfernen / vermeiden:
    Leitungswasser mit Osmosewasser, sauberem Regenwasser oder destilliertem Wasser verschneiden, so wird der Silicatgehalt vermindert. (Wichtig!! Auf die Karbonathärte achten!)
    Reines Osmosewasser, destilliertes Wasser oder Regenwasser verwenden und mithilfe von Aufhärtungssalzen die richtige Karbonathärte einstellen. So kommt gar kein Silicat ins Aquarium.
    Absorber in Form von Filtermaterial verwenden.
    Silicate speichern sich in Steinen und Wurzeln ab und es dauert oft einige Wochen bis Monate, bis es durch Absorber entfernt worden ist.